Domenico Grimani wurde am 22. Februar 1461 in Venedig geboren und war der Erstgeborene des zukünftigen Dogen Antonio und seiner Frau Caterina Loredan. In Padua erwarb er 1487 einen Doktortitel und hielt sich dort lange Zeit auf, um die philosophischen Studien zu vertiefen und die Freundschaft mit hochkarätigen Persönlichkeiten, wie z.B. Gregorio Amseo, Pico della Mirandola und Poliziano zu pflegen. Er entschied sich dann für eine kirchliche Karriere, wurde 1491 von Papst Innozenz VIII. zum Apostolischen Nuntius ernannt und zwei Jahre später wurde ihm von Papst Alexander VI., nach der Bezahlung einer großen Geldsumme, der Kardinalshut verliehen. Ab diesem Zeitpunkt hielt sich der Neo-Kardinal oft in Rom auf und dank seiner vielseitigen Kultur und der finanziellen Mittel, die es ihm ermöglichten ein Mäzenatentum und einen Kollektionismus auf höchstem Niveau auszuüben, nahm sein Prestige innerhalb der Kurie sehr schnell zu. Noch vor der Priesterweihe wurde er am 13. September 1497 zum Patriarchen von Aquileia ernannt. Wenige Monate später übernahm Domenico Grimani das Patriarchat und kam am 19. September 1498 in San Daniele an, um dann nach San Vito, Aquileia und Cividale weiterzureisen. Er blieb den ganzen Winter in seiner Diözese und kehrte dann im März 1499 nach Rom zurück während die Türken erneut im Friaul einfielen und große Zerstörung anrichteten. Grimani spielte eine wichtige Rolle in den Konklaven, die zur Wahl von Papst Leo X. und Adrian VI. führten. Bei der zweiten Konklave war aufgrund des zum Dogen ernannten Vaters und trotz seiner schwachen Gesundheit oder vielleicht gerade deshalb, auch sein Name für die Papstwahl im Gespräch. Grimani starb in Rom in der Nacht vom 26. auf den 27. August 1523; seit dem 19. Januar 1517 hatte er zugunsten des Neffen Marino auf den Patriarchenstuhl von Aquileia verzichtet, wo er sich nach der Amtseinführung nie mehr aufgehalten hatte.
Für weitere Informationen wird auf das Stichwort Grimani Domenico, patriarca di Aquileia verwiesen, verfasst von Giuseppe Gullino, in Nuovo Liruti, Dizionario biografico dei Friulani, 2, L’Età veneta, C. Scalon (Hrsg.), C. Griggio, U. Rozzo, Udine, Forum, 2009, 1375-1378.