Über die ROUTEN ist es möglich, auf einige Präsentationen der Hauptthemen zuzugreifen, die sich auf die Geschichte des Patriarchats von Aquileia und Friaul beziehen. Darüber hinaus ist es möglich, die biografischen Profile der wichtigsten Bischöfe und Patriarchen von Aquileia zu konsultieren, deren Dasein sich mit den von dieser Stätte verfolgten Pfaden in der schriftlichen Kultur des mittelalterlichen Friaul verflechtet.

Johannes IV.

Die Patriarchen von Aquileia präsentierten sich auf lokaler Ebene als die wichtigsten, wenn nicht sogar einzigen, Ansprechpartner des Kaisers, als Mosaiksteinchen in einer europäischen Dimension. Den Zusammenhalt bildete das Netzwerk von Verwandschaften und persönlichen Treuebündnissen und Johannes war in diesen Rahmen perfekt eingebunden.

Es gibt keine Informationen über die Herkunftsfamilie und den Werdegang dieses Patriarchen. Johannes war aber sicherlich ein „fidelis“ des Herzogtums von Sachsen. Die Prälaten von Aquileia und die von Reichsitalien wurden zu jener Zeit meist unter Mitgliedern germanischer Abstammung ausgewählt. Seine Ernennung zum Patriarchen von Aquileia erfolgte wahrscheinlich 984. Die wenigen von seinem Bistum erhalten gebliebenen Dokumente betreffen in erster Linie die sehr soliden Beziehungen mit dem Kaiserreich und die Position des Patriarchats von Aquileia zwischen X. und XI. Jahrhundert in Italien und in Europa. Der Aufschwung der sächsischen Dynastie verlieh der politischen und militärischen Rolle der Patriarchen neue Impulse. Otto I. und Otto II. begünstigten und förderten Rudolf (963-983) und dasselbe taten Otto III. und Heinrich II. für Johannes. Dies beweist das am 18. Juni 990 verliehene Privileg der Vorherrschaft Aquileias über das Bistum von Concordia und die Abtei S. Maria di Sesto und vor allem das Dokument vom 28. April 1001, in dem Otto III. Johannes und seinen Nachfolgern die Hälfte des Eigentums und der Rechte für das Schloss von Salcano, das Dorf Görz und den breiten Grenzstreifen zwischen dem Friaul und dem heutigen Slowenien bis zu den Alpenvorläufern vermachte. Johannes berief die Provinzialkonzile relativ regelmäßig ein. Belegt sind das Konzil im Jahr 995 (Verona) und das von 1015 (Aquileia); wahrscheinlich fand auch 1007 und 1016 ein Konzil statt. Sein langes Patriarchat war vermutlich für die Verwirklichung verschiedener Einrichtungen (die Pfarrhäuser von Cividale, das Frauenkloster S. Maria di Aquileia und das Männerkloster S. Martino della Beligna bei Aquileia) bedeutsam, deren Gründung bzw. Renovierung wahrscheinlich Johannes zu verdanken sind. Johannes starb am 19. Juni 1019.

Für weitere Informationen wird auf das Stichwort Giovanni IV, patriarca di Aquileia verwiesen, verfasst von Andrea Tilatti in Nuovo Liruti. Dizionario biografico dei Friulani, 1, Il Medioevo, C. Scalon (Hrsg.), Udine, Forum, 2006, 383-388.

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