Über die EINFÜHRUNGEN ist es möglich, auf einige Präsentationen der Hauptthemen zuzugreifen, die sich auf die Geschichte des Patriarchats von Aquileia und Friaul beziehen. Darüber hinaus ist es möglich, die biografischen Profile der wichtigsten Bischöfe und Patriarchen von Aquileia zu konsultieren, deren Dasein sich mit den von dieser Stätte verfolgten Pfaden in der schriftlichen Kultur des mittelalterlichen Friaul verflechtet.

Nikolaus von Luxemburg

Nikolaus wurde Ende 1321 als Sohn von Johann von Böhmen (von Luxemburg) geboren. Mit großer Hartnäckigkeit setzte sich sein Bruder Karl IV., König von Böhmen, für ihn als Nachfolger des Patriarchen von Aquileia Bertrand de Saint-Geniès ein, der seinerzeit ermordet wurde. Die politische Bedeutung des Friaul und seiner Alpenpässe angesichts der bevorstehenden Krönung zum Kaiser in Rom veranlassten Karl IV. einen Verwandten als Herrscher des Friaul einzusetzen. Papst Klemens VI. willigte in die beharrliche Forderung des Königs ein und ernannte Nikolaus am 22. Oktober 1350 zum Patriarchen von Aquileia. Eine der ersten politischen Handlungen von Nikolaus bestand in der Verfolgung und Bestrafung der Mörder von Patriarch Bertrand. Die Vergeltung erfolgte mit großer Brutalität: Bis zum Frühjahr 1351 wurden zahlreiche Schlösser zerstört und viele der Verschwörer zu Tode verurteilt. Er erfüllte die Erwartungen der Bürger von Cividale und bat seinen Bruder Karl der Stadt das Gründungsprivileg für eine Universität zu verleihen. Der König bewilligte die Einrichtung eines „Studium“ für „artes liberales“ (Freien Künste) und Recht, verlieh der neuen Universität aber vor allem auch das Recht Doktortitel zu vergeben (Prag, 1. August 1353). Trotz aller Bemühungen wurde in Cividale keinerlei akademische Aktivität aufgenommen und keine Universität gegründet. Nikolaus nahm den Bruder Karl IV., der auf dem Weg nach Rom war, höchstpersönlich bei sich in Udine auf und begleitete den Bruder auf seiner Reise zur Krönung. Er hielt sich dabei mehrere Monate lang als Kommandant und „vicarius generalis“ der Toskana in Siena und Pisa auf. In Pisa wurde er Opfer eines gegen ihn gerichteten Aufstandes und wurde gefangen genommen, während auch im Friaul Aufstände gegen seine Herrschaft erfolgten. In Udine und Cividale wurden die von ihm eingesetzten Stadthalter ermordet. Nach seiner Rückkehr ins Friaul und bis zu seinem Tod war seine politische Aktivität im Wesentlichen eine Reaktion auf die Angriffe interner und externer Feinde und weniger eine Umsetzung präziser oder strategischer Projekte. Er starb am 29. Juli 1358 in Belluno, wo er zunächst bestattet wurde: Erst später wurden seine sterblichen Überreste im Dom von Udine beigesetzt.

Für weitere Informationen wird auf das Stichwort Lussemburgo (di) Nicolò, patriarca di Aquileia verwiesen, verfasst von Gerald Schwedler in Nuovo Liruti. Dizionario biografico dei Friulani, 1, Il Medioevo, C. Scalon (Hrsg.), Udine, Forum, 2006, 512-517.

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