Gentile di Francesco Belloli aus Ravenna war von 1397 bis zu seinem Tod (22. Oktober 1403) in Cividale del Friuli «artis grammatice professor». Gentiles Laufbahn, die in Cividale endete, durchlief auch andere Etappen: Von 1387 bis 1390 unterrichtete er in Venedig, danach «vielleicht privat» und von 1394 bis 1397 in Treviso. Das Lehramt in Cividale wird wegen einer weiteren Tatsache erwähnt: Im August 1399 wurden «in scola reverendissimi artis gramatice doctoris et rhetorice eximii professoris magistri Gentilis de Ravenna» (so die Unterfertigung des Codex Canonicianus Lat. Class. 88 der Bodleian Library, ein Codex mit vielen Randglossen) Senecas Tragödien kopiert, was einen Einblick in die Qualität von G.s Lehre und seine weitreichenden Interessen bietet, denen auch die Vulgärkultur nicht fremd war.
Für weitere Informationen wird auf das Stichwort Belloli Gentile, professor gramatice et rhetorice verwiesen, verfasst von Rienzo Pellegrini, in Nuovo Liruti, Dizionario biografico dei Friulani, 1, Il Medioevo, C. Scalon (Hrsg.), Udine, Forum, 2006, 153-156