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Psalterium duplex

  • 8. Jh., zweite Hälfte; Pergament; mm 310 × 230; ff. I, 239, III’.
  • Vatikanstadt, Biblioteca Apostolica Vaticana, Reg. lat. 11.

Ein sehr altes Exemplar des Doppeltpsalters von Hieronymus, das besonders berühmt ist, weil es Markgraf Eberhard von Friaul gehörte.

Im berühmten Testament des Markgrafen Eberhard von Friaul († 864-866) wird unter anderem an erster Stelle unter den zahlreichen Büchern, die der fränkische Adlige besaß und unter seinen Kindern aufteilte, ein «psalterium nostrum duplum» erwähnt, der für seinen Sohn Unruoch bestimmt war. Dieser Psalter ist ein Doppelpsalter und enthält nebeneinander stehend die zwei von Hieronymus im 4. Jahrhundert angefertigten lateinischen Psalmübersetzungen: auf der einen Seite die Übersetzung ausgehend von der griechischen Septuaginta und auf der anderen Seite die direkte Übersetzung aus dem Hebräischen. Die Außergewöhnlichkeit dieser Handschrift ist in zahlreichen Aspekten begründet. Einer ist sicherlich das Alter der Handschrift: Die Literatur ist sich in der Datierung auf das 8. Jahrhundert, vermutlich auf die zweite Hälfte, einig, womit dies einer der ältesten Doppelpsalter überhaupt ist. Sicherlich entstand die Handschrift in einem französischen Skriptorium, vermutlich in den Klostern Chelles oder Corbie. Ein weiteres Element für die Außergewöhnlichkeit der Handschrift ist eine Notiz, die sich auf den Besitzer des Buches bezieht und deshalb sehr berühmt ist. Auf fol. 236v ist der Name «evvrardus» zu lesen. Die Wissenschaft ist sich darin einig, in dieser Notiz den Namen von Markgraf Eberhard zu erkennen. In jüngerer Vergangenheit gehörte dieser Codex Christina von Schweden (1626-1689), und seit 1690 bildet er zusammen mit den anderen Büchern der Königin einen der Hauptbestände der Vatikanischen Bibliothek.

StandortlandCittà del Vaticano
OrtCittà del Vaticano
Bibliothek / SammlungBiblioteca Apostolica Vaticana
SignaturReg. lat. 11
SprachenLatein
BeschreibstoffPergament
Umfangff. I, 239, III’
Formatmm 310 × 230
Zeitepoche8. Jh., zweite Hälfte
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