Das Sakramentar wurde vermutlich für die Diözese Bremen-Hamburg angefertigt; dies kann man daraus schließen, dass dem Gottesdienst des hl. Willehad (fol. 69v), des Schutzpatrons dieser Diözese, mit einer verzierten Seite große Bedeutung beigemessen wird. Die Handschrift befand sich vermutlich schon in der ersten Hälfte des 11. Jh. in Aquileia, vielleicht zur Zeit von Patriarch Poppo (1019-1042), mit dem auch das in Fulda angefertigte und bald nach Aquileia gelangte Evangelistar verbunden ist (Karte IV.1). Die Handschrift gelangte zusammen mit anderen Codices 1751 nach der Aufhebung des Patriarchats von Aquileia nach Udine.
Die Handschrift, ein gregorianisches Sakramentar, wurde in Zusammenarbeit zweier Schreiber im Fuldaer Kloster angefertigt. Die reiche Ausstattung besteht aus zahlreichen Initialen und verzierten Seiten, auf denen die Miniaturen auffallen, die die Hauptfeste des Kirchenjahres und einige Gedenktage von Heiligen betreffen: der hl. Bonifatius tauft die Friesen und das Martyrium des hl. Bonifatius (fol. 42v); die Verkündigung an Zacharias und die Namensgebung des Täufers (fol. 46r); das Martyrium der Heiligen Petrus und Paulus (fol. 47r); das Martyrium des hl. Lorenz (fol. 53r); Allerheiligen (fol. 66v); der hl. Martin teilt seinen Mantel und Christus erscheint ihm im Schlaf (fol. 70r); das Martyrium des hl. Andreas (fol. 71v).