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Graduale des Kapitels von Udine

  • 14. Jh., zweite Hälfte; Pergament; mm 567 x 382; ff. II, 173, II’.
  • Udine, Archivio Capitolare, 23.

Eine Handschrift aus der Bologneser Schule, welcher der Pfarrkirche von Gemona traditionsgemäß vom Patriarchen Bertrand de Saint-Geniès gestiftet wurde.

Dritter und letzter Band des Temporale eines Graduale, der auch die Handschriften 29, 25 und 19 enthält. Dieser enthält die Gesänge für den Gottesdienst von Ostern und bis zum 23. Sonntag nach Pfingsten. Die miniaturisierten Initialen am Anfang der Introitus weisen dieselben stilistischen und illustrativen Eigenschaften der anderen Bände der Serie auf. Der Buchstabe A von Aqua sapiencie potavit eos [f. VIv (5v)] des dritten Feiertags nach Ostern sticht aufgrund seiner besonderen Originalität hervor: der Querbalken des Buchstabens besteht aus dem Körper von zwei Fischen, die im Zentrum von einem Affen gehalten werden. Die Fische können mit den Worten des Gesangs in Zusammenhang gebracht werden, der Affe ist dagegen ein reines divertissement, so wie im Victricem manum tuam [f. XIv (10v)] des fünften Feiertags die Darstellung eines Mönchs mit einem Eselskopf und einem Buch in der Hand, daneben ein Greif, der den Körper des Buchstabens V bildet. Auch hier gibt es zahlreiche zoomorphe Initialen, wie z.B. das I mit der Gestalt eines Hundes [f. IVr (3r)] oder die kaleidoskopischen Initialen, wie das aus einem Vogel mit menschlichen Zügen und einem geflügelten Drachen gebildete P auf f. CXXXIr (129r). Obwohl es nicht möglich ist die für das Domkapitel von Udine tätigen Illuminatoren eindeutig zu bestimmen, gehören diese wahrscheinlich zur Gruppe der Illuminatoren, die nach dem Besuch von Vitale di Bologna eine neue Stilrichtung entwickelten.

StandortlandItalien
OrtUdine
Bibliothek / SammlungArchivio Capitolare
Signatur23
SprachenLatein
BeschreibstoffPergament
Umfangff. II, 173, II’
Formatmm 567 x 382
Zeitepoche14. Jh., zweite Hälfte
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