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Johannes Chrysostomos (Theodoros Daphnopates), Ekloge

  • 11. Jh.; Pergament; mm 290 × 225; ff. II, 232, II.
  • Udine, Biblioteca Arcivescovile, 262.

Die Handschrift gehörte zur Büchersammlung des Patriarchen von Aquileia Domenico Grimani, später war sie im Besitz des “Museums” des venezianischen Patriziers Antonio Capello und wurde dann vom Patriarchen Dionisio Dolfin für die Patriarchalbibliothek von Udine erworben.

Diese zweiunddreißig “Eclogae” sind in Wirklichkeit Sequenzen der ‘Excerpta’ der Chrysostomos-Homilien oder Pseudo-Chrysostomos-Homilien, die in Form neuer Diskurse von Theodorus Daphnopates, einem Gelehrten, kaiserlichen Sekretär und hohen Beamten thematisch zusammengefasst wurden (über die Liebe, über das Gebet, über die Reue, usw.), der zwischen 9. und 10. Jh. in Byzanz lebte. Die Handschrift stammt, wie auch weitere 22 griechische, lateinische und hebräische Handschriften aus derselben Bibliothek von Udine aus dem Bücherbestand des venezianischen Kardinals und Patriarchen von Aquileia Domenico Grimani (1461-1523), der sie von den Erben der Bibliothek von Giovanni Pico della Mirandola kaufte. Nach dem 1523 erfolgten Tod von Grimani in Rom wurden seine Bücher in das Kloster Sant’Antonio di Castello nach Venedig gebracht, wo sich die Schrift wahrscheinlich während dem ruinösen Brand im Jahr 1687 befand. Ein Jahrzehnt später war sie dann aber in jedem Fall im Besitz des venezianischen Patriziers Antonio Capello, in dessen „Museum“ der große Gelehrte Bernard de Montfaucon (1655-1741), der Vater der griechischen Paläographie, darauf aufmerksam wurde und dies in seinem Diarium Italicum (1702) vermerkte. Der vorletzte Patriarch von Aquileia und Gründer der Patriarchalbibliothek von Udine im Jahr 1711 erwarb die Handschrift dann entweder bei Capello oder bei seinen Erben.

StandortlandItalien
OrtUdine
Bibliothek / SammlungBiblioteca Patriarcale
Signatur262
AutorJohannes Chrysostomos; Theodoros Daphnopates
SprachenLatein
BeschreibstoffPergament
Umfangff. II, 232, II
Formatmm 290 × 225
Zeitepoche11. Jh.
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