- 15. Jh. (vor 1433); Pergament; mm 555 x 380; ff. I, 184, I’.
- Cividale del Friuli, Museo Archeologico Nazionale. Archive und Bibliothek, Codex XL.
Die meisten Initialen dieses für das Kapitel von Cividale angefertigten Antiphonars sind mit monströsen Wesen, Drachen und Fratzen verziert, die im Inneren des Buchstabens platziert wurden oder diesen bilden.
Diese Handschrift ist Teil eines aus sechs Bändern bestehenden Antiphonars mit acht Textzeilen und Musiknotationen, das für das Kloster Santa Maria di Cividale geschrieben und mit Miniaturen verziert wurde und außer dieser Handschrift die Bände mit den Signaturen XXXVII, XXXVIII, XLVII, XLVIII, XLIX beinhaltet, die alle in der Handschriftensammlung des Nationalen Archäologiemuseums in Cividale del Friuli aufbewahrt werden. Die Handschrift ist zusammen mit den anderen Codizes derselben Serie in der Inventur des Kapitels von 1433 und in der darauffolgenden von 1355-1456 enthalten. Sie beinhaltet die Gesänge für das Stundengebet des Commune Sanctorums (ff. 1-48v), des Proprium de Sanctis vom Fest des heiligen Thomas bis zur Widmung einer Kirche (ff. 48v-109v) und, zuletzt, das Proprium de Tempore vom 1. Sonntag nach der Pfingstoktav bis Ende des liturgischen Jahres mit einer zusätzlichen Antiphone für verschiedene Anlässe (ff. 110-184v). Der Buchschmuck wurde von einer vor Ort tätigen, spätgotischen venezianischen Illuminatorenwerkstatt angefertigt. Die meisten Initialen sind mit monströsen Wesen, Drachen und Fratzen verziert, die sich im Leerraum der Buchstaben befinden oder diesen bilden; diese werden durch mit gehaltvolle Farben gemalte auf Bleiweiß aufgetragene Äste und Blätter ergänzt. Die Wahl der Dekorationsmotive ist zwar originell, entspricht aber dem fantasievollen Geschmack der zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert die Werke der berühmten Illuminatoren, wie z.B. Maestro della Novella und Cristoforo Cortese, auszeichnete.