- Bologna, 1381; Pergament; mm 263 × 185; ff. I, 9 + 102, I’.
- Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 1918.
Eine Handschrift von Valerio Massimo, die von einem friaulischen Studenten, Giovanni, Sohn des verstorbenen Andrea da Gemona kopiert wurde, der in Bologna Jura oder Ars Notariae studierte.
Das Werk des römischen Schriftstellers Valerio Massimo, der zwischen dem 1 Jh. v. Chr. und dem 1 Jh. n. Chr. lebte, wurde im Mittelalter, vor allem aufgrund des rethorisch-moralischen Inhalts, sehr geschätzt: es handelte sich um eine Reihe von Anekdoten über die Menschen der Antike, die in 9 Büchern zusammengefasst und als Beispiel für auf 95 verschiedene Kategorien zurückführbare Laster und Tugenden präsentiert wurden. Das für das 14. Jahrhundert typische Klima der Wiederentdeckung der lateinischen Klassiker führte auch zu einem verstärkten Interesse für diese Schriften und sogar der berühmte Petrarca schätzte dieses Werk sehr. Die Handschrift Factorum et dictorum memorabilium libri IX wurde von einem Kopisten aus Genua geschrieben, der im Kolophon auf f. 101v angibt es in Bologna kopiert zu haben: «Valerii Maximi dictorum memorabilium et factorum liber nonus explicit. Ego Iohannes qondam [sic] Andree de Foroiulii de Glemona propriis manibus scripsi Bon(onie)»; dieser Unterschrift in gotischen Buchstaben ist noch eine weitere Notiz in Kursivschrift beigefügt, die vermutlich ebenfalls vom selben Kopisten stammt: «In domo domine Sire quondam Mucilini notarii uxoris, anno Domini 1381». Es ist nicht bekannt wer Giovanni, Sohn des verstorbenen Andrea da Gemona war, aber vermutlich war er, ähnlich wie andere Gleichaltrige über die mehr bekannt ist, ein friaulischer Student, der in diesem Fall an der renommierten Universität von Bologna Jura oder Ars notariae studierte.