Durch die BIBLIOTHEK ist es möglich, das Datenblatt zahlreicher und wichtiger Codices zu konsultieren, die es ermöglichen, die schriftliche Kultur des Patriarchats von Aquileia zu rekonstruieren. Für viele Codices werden außerdem die vollständigen Reproduktionen zur Verfügung gestellt, was diese Website zur echten virtuellen Bibliothek patriarchalischer Friaul macht.

Barlaam et Josaphat, anonyme Version in Oktosyllaben

  • [Friaul] 14. Jh., drittes Viertel; Papier; 293 × 211 mm; 1 Blatt.
  • Cividale del Friuli, Biblioteca Civica, Fondo D’Orlandi, ACD H 24.

Von einem vermutlich einheimischen Kopisten angefertigt, der mit den Sprachgewohnheiten der in Italien übertragenen französischen Texte vertraut war.

Als „Spiegel“ einer beispielhaften Bildung wurde die Geschichte der Entdeckung des wahren Glaubens durch Siddhartha, die früher dem heiligen Johannes von Damaskus zugeschrieben wurde, in den verschiedenen Sprachen mehrfach umgearbeitet, um sie über die Erzählung der Geschichte des heidnischen Königs Abenner, seines Sohnes Josaphat und des Mönchs und Lehrmeisters Barlaam immer mehr der christlichen Lehre gemäß zu machen. Die Einarbeitung ihrer Lebensgeschichten in die Legenda aurea von Jacobus de Varagine (ca. 1261-1266) besiegelte endgültig ihren Erfolg. Das Fragment aus Cividale gehört zu den Exemplaren einer anonymen französischen Übersetzung in 12224 Oktosyllaben, die im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts angefertigt wurde, den lateinischen Quellen ziemlich treu folgt und einen gewissen Erfolg verzeichnete. Der lokale Historiker Luigi Suttina (1883-1951) wollte das von ihm 1905 erwähnte und 1932 herausgegebene Fragment dem Patriarchat zuordnen und vermutete, dass es aus einer Handschrift stammte, die Bertrand de Saint-Geniès, Patriarch von Aquileia von 1334 bis 1350 gehört hatte. In Wirklichkeit ist das Papierdokument anhand seines Wasserzeichens auf die Jahre 1360-70 und auf Norditalien, einschließlich Udine, zurückzuführen (Briquet, 7406-7). Die paläographische Untersuchung der in Kanzleiminuskel verfassten Handschrift lässt den Verweis auf einen Typus zu, der auch in spätmittelalterlichen Urkunden aus dem Friaul zu finden ist.

StandortlandItalien
OrtCividale del Friuli
Bibliothek / SammlungBiblioteca Civica
SignaturFondo D’Orlandi, ACD H 24
AutorAnonymous
SprachenAltfranzösisch
BeschreibstoffPapier
Umfang1 Blatt
Formatmm 293 × 211
Entstehungsort[Friaul]
Zeitepoche14. Jh., drittes Viertel
© - Istituto Pio Paschini
per la storia della Chiesa in Friuli
Via Treppo, 5/B - 33100 Udine
info@istitutopiopaschini.org
Tel. e fax: 0432 414585