Die Orte der Patriarchen
Die Historische Topographie des Patriarchats von Aquileia ist ein Forschungsinstrument, das sich in erster Linie an Wissenschaftler der mittelalterlichen Geschichte richtet; es ist aber auch für diejenigen nützlich, die sich mit Toponomastik oder mit Linguistik im Allgemeinen befassen, und ist auch für alle Liebhaber der regionalen Kultur interessant.
Mit diesem Forschungsinstrument können Sie die in mittelalterlichen Quellen genannten Orte leicht identifizieren und historische Forschungen in einem mehrsprachigen Kontext wie dem des Patriarchats von Aquileia durchführen. Die Dokumentation, die sich auf diese kirchliche Einrichtung bezieht, ist zwar in lateinischer Sprache verfasst, zeugt jedoch sehr oft von einem toponymischen Polymorphismus aufgrund der Koexistenz von Völkern verschiedener Sprachen. Aus diesem Grund kann der lateinische Name eines Ortes dessen ursprünglicher Name sein, oder er kann aus einer Übersetzung oder Adaption germanischer oder slawischer (oder sogar romanischer, meist friaulischer) Formen resultieren.
Link zur Historischen Topographie des Patriarchats von Aquileia
In den letzten fünfzehn Jahren förderte das “Istituto Pio Paschini per la Storia della Chiesa in Friuli” die Veröffentlichung mittelalterlicher Quellen zur Kirchengeschichte des Friauls, die in einer vom “Istituto Storico Italiano per il Medio Evo” herausgegebenen Bandreihe zusammengefasst wurden. Einige dieser Bände sind den Urkunden, Instrumentarien und Imbreviaturen gewidmet, die von Notaren und Patriarchatsanzlern verfasst wurden. Aus diesen Materialien gehen wertvolle Informationen über die Ausübung der beiden Seelen – der geistlichen und der weltlichen – der patriarchalen Gerichtsbarkeit hervor, über die Lebensmodelle von Geistlichen und Laien, über ihre Beziehung zur damaligen Gesellschaft und über die von den verschiedenen Gerichten des Patriarchats untersuchten Klagen. Vor allem aber zeigt sich die beträchtliche Mobilität der Beteiligten, die nicht nur aus dem großen Gebiet des Patriarchats stammen – das an sich sprachlich und kulturell schon sehr vielfältig ist –, sondern auch aus den angrenzenden Gebieten. Die Datenmenge, die diese Veröffentlichungen zur Verfügung stellen, ist enorm. Schon ein einfacher Blick in die Orts- und Personennamenverzeichnisse, die den Ausgaben der Register beiliegen, kann eine Vorstellung von der Ausdehnung des in den Urkunden genannten Gebietes vermitteln.
Die in dieser Topographie enthaltenen Daten wurden durch die Durchsicht der Register der patriarchalen Notare gewonnen, die von den Mitarbeitern des “Istituto Pio Paschini” in der Reihe “Fonti per la Storia della Chiesa in Friuli – Serie medievale” veröffentlicht wurden. Die Eingabe der Namen ist noch im Gange (und auch die eingegebenen Daten unterliegen noch der Revision). Für die bereits erfassten Materialien können Sie jedoch anhand der historischen Topografiedatenbank die Entsprechungen zwischen den aktuellen Toponymen (in der Amtssprache des aktuellen Staates) und den alten Ortsnamen (den Paläonymen) leicht finden.
Die Plattform liefert in erster Linie die folgenden Informationen:
- für jedes Toponym werden die entsprechenden Paläonyme aufgelistet;
- jedes Paläonym wird auf der Karte verortet und die Belege werden in chronologischer Reihenfolge aufgeführt; jedem Beleg ist ein kurzes Datenblatt mit den folgenden Informationen beigefügt:
Datum,
Notar,
Kontext,
Verweis auf die Archivquelle (mit dem Mauszeiger vollständig lesbar),
Verweis auf die moderne Ausgabe der Quelle , in der der Beleg erscheint.
Die strukturierte Suche nach Toponymen basiert auf der Liste der Eigennamen der Orte in ihrer aktuellen amtlichen Form. Im Feld “Toponimo” (Toponym) können Sie folgendermaßen suchen:
- wenn Sie einige Buchstaben in das Suchfeld eingeben, wird eine Liste von Toponymen vorgeschlagen, die die eingegebene Zeichenfolge enthalten;
- wenn Sie ein Element aus der Liste auswählen und auf Suchen klicken, erhalten Sie als Antwort das Toponym mit seiner Position auf der Karte und der Liste der entsprechenden Paläonyme.
Es ist auch möglich, das Trunkierungszeichen * zu verwenden, um als Antwort alle Toponyme zu erhalten, die mit der eingegebenen Zeichenfolge beginnen (z.B.: Lim* findet Limberk und Limbuš).
Wenn zusätzlich ein Bundesstaat, eine Provinz oder eine Gemeinde ausgewählt wird, wird die Ergebnisliste auf das gewünschte Gebiet beschränkt.
Die strukturierte Suche nach Paläonymen basiert auf der Liste der alten Ortsnamen in den von den Quellen angegebenen Formen. Im Feld “Paleonimo” (Paläonym) ist es möglich, eine Suche auf die gleiche Weise durchzuführen wie zuvor für Toponyme beschrieben. Im Feld “Contesto” (Kontext) können Sie nach Wörtern suchen, wobei auch in diesem Fall die Möglichkeit besteht, das Trunkierungszeichen * zu verwenden.
Wenn zusätzlich ein Notar, eine Typologie, eine Archivquelle oder ein Bezirk ausgewählt wird, wird die Ergebnisliste auf den gewünschten umschriebenen Korpus beschränkt.
Die Felder, die sich auf kirchliche und weltliche Bezirke beziehen, ermöglichen eine noch genauere Suche: in einigen Fällen durch Auswahl aus der vollständigen Liste (z.B. “Diocesi” - 'Diözese', oder “Pieve” - 'Pfarrkirche'), in anderen durch Eingabe eines beliebigen Buchstabens in eines der Felder (z.B.: “Chiesa” - 'Kirche', oder “Cappella” - 'Kapelle') und Auswahl aus der Liste der Namen, die den eingegebenen Buchstaben enthalten. Es ist zu beachten, dass in diesen Feldern die Daten nur in den Fällen eingegeben wurden, in denen die entsprechende Zugehörigkeit von der Quelle ausdrücklich bescheinigt wird.
Die allgemeine Suche (“Cerca nella Topografia storica” - 'Suche in der historischen Topographie') ist ein nützliches Werkzeug, wenn Sie keine klare Vorstellung von den Kriterien haben, nach denen Sie eine Suche durchführen wollen.
Sie basiert nicht nur auf der Liste der Toponyme und Paläonyme, sondern auch auf den Kontexten der Belege. Auch in diesem Fall ist es möglich, auf die gleiche Weise zu suchen, wie zuvor für Toponyme beschrieben.
Die Historische Topographie des Patriarchats von Aquileia wurde vom “Istituto Pio Paschini per la Storia della Chiesa in Friuli” in Zusammenarbeit mit seinen finanziellen Unterstützern erstellt.
Wissenschaftliche Konzeption und Koordination
Gabriele Zanello, Universität Udine
Historische Beratung und Dateneingabe
Sebastiano Blancato
Nicola Ryssov
ISSN
2785-0676
Technisches Design und Implementierung
CG Soluzioni Informatiche
Das Projekt wurde umgesetzt mit Unterstützung von
- Regione autonoma Friuli Venezia Giulia
- Fondazione Friuli
- Identità culturale del Friuli